Chancen für junge Unternehmer: Warum Deutschland trotz Neuem Markt noch viel aufzuholen hat


Seit einem Jahr pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Wer am Neuen Markt investiert, kann Geld verdienen. Insbesondere der Branchenprimus EM.TV (+30.000% seit der ersten Börsennotierung) verhalf zum Sinneswandel. Seitdem blühen die deutschen und bayerischen Gründerlandschaften.
Neue Firmen in den Bereichen Hightech und Informations- und Kommunikations-technik werden am Fließband gegründet, der Börsengang schließt sich unmittelbar an, der Gründer ist Multimillionär und kann mit 35 sein Rentnerdasein antreten?!
Ist das so? NEIN!
Richtig ist, daß der ursprüngliche und heute noch in den Schulbüchern beschriebene Unternehmer mit Melone, Stock und Hund langsam aus den Köpfen der Menschen verschwindet. Auch ist es nicht mehr unseriös, selbständig zu sein.
Tatsache aber ist, daß die Mentalität noch nicht gewechselt hat. Es ist heute immer noch so, daß ein Unternehmer nach einem Konkurs als Geächteter chancenlos ist. In den USA würde jedoch der gleiche Unternehmer gefragt werden: „Really? You did it! Great!“ Daraufhin bekäme er nochmals die Chance zum unternehmerischen Engagement und noch viel mehr Geld.
Wie wenig die deutsche Wirtschaft im Vergleich zu den USA wirklich im Wechsel ist, zeigt sich auch daran, daß General Electric der letzte Wert im Dow Jones ist, der seit Anfang an enthalten ist, während im DAX seit dem Krieg relativ wenig neue Werte Eizug gefunden haben.
Es gibt also noch viel zu tun. Unternehmertum muß sich in Deutschland noch nach-haltig in den Köpfen manifestieren. Die JU wird dazu, wie in der Vergangenheit, Ihren Beitrag leisten.


Joachim Haedke, 17 Oktober 2000.


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